Berichte & Bilder

Hier findet ihr Berichte, Fotos, Filme – zusammengestellt und kommentiert von Thomas – auf Pascals Weg zum Schwarzen Meer in chronologischer Reihenfolge.

25. September 2017

Abschlussbericht: „Wie fließendes Wasser“

25.09.2017. Samstagmorgen. Zwei Monate später. Max-Josef-Brücke, München. Es ist der Ausgangspunkt von Pascals langer Reise zum Schwarzen Meer. Er steht wieder an der gleichen Stelle, auf dem Kies unterhalb der Brücke. Er zieht seine Schuhe aus, und tritt einige Meter vor, in die Isar. Das Wasser ist kühl und glasklar. Pascal kann die Steine im Wasser sehen. Er ist begeistert von der Frische, der Reinheit des Wassers. Melancholie kommt auf. Der Kreis, den Pascal vor zwei Monaten öffnete, er schließt sich hier wieder. An „Wie fließendes Wasser“ denkt er, diese 33 Zen-Geschichten aus Korea, erzählt von der Zen-Meisterin Daehaeng. Es […]
20. September 2017

Tag 63: Von Crisan bis ins Schwarze Meer – 38,0 km – 6:00 Stunden – 11.188 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2.467 km +++ Das große Finale +++ Die letzte Etappe +++ Der Turm von Sulina +++ Das Schwarze Meer +++

20.09.2017. Ich erinnere mich noch genau an Pascals Abreise am 20. Juli 2017 an der Max-Josef-Brücke in München. Den anwesenden Freunden und Journalisten rief er damals zu: „Zur Wiesn werde ich es nicht schaffen!“ Von wegen. Nach 63 Tagen, genau zwei Monaten, 2.467 Kilometern, 356 Netto-Stunden und 592.430 gesetzten Paddelschlägen erreichte Pascal das Schwarze Meer. Was für eine tolle Leistung. Chapeau und herzlichen Glückwunsch. Es ist eine Aktion, die stolz macht auf Pascal und das Geleistete! Was für eine Reise. Mit den vielen Geschichten, die Pascal sammeln konnte. Vielen Menschen, die er kennen lernte, die ihm Hilfe anboten, die ihn […]
19. September 2017

Tag 62: Von Tulcea bis Crisan – 47,5 km – 10:00 Stunden – 15.918 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2.429,5 km

19.09.2019. Das Donaudelta, es ist eine Attraktion, die immer mehr Touristen anzieht. Es ist die Suche nach der Ruhe in der Natur, die einzigartige Wasserlandschaft, fernab von Straßen, Städten und Lärm, und vor allem die unzähligen Tiere, die von überall beobachtet werden können. Riesige Anglerscharen, mit bestem Hightech und neuster Angelkleidung ausgestattet, schwärmen täglich aus und erfreuen sich an den seltenen Fischen. Kanuten und Kajaken rudern zu den entlegensten Stellen des Deltas. Ornithologen ergötzen sich an den vielen Vogelarten, darunter den Krauskopf- und Rosapelikanen. Hunderte, vermutlich tausende kleine Boote, aber auch viele Passagier- und Kreuzfahrschiffe bugsieren die vielen Schaulustigen in […]
18. September 2017

Tag 61: Von kurz hinter Reni (Flusskilometer 122) bis Tulcea – 50,0 km – 6:45 Stunden – 12.749 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2.382 km

18.09.2017. Knapp zwei Monate ist es nun her, das Pascal in München an der Max-Josef-Brücke aufbrach. Rund 2.400 Kilometer ist er seitdem gepaddelt. Und für das große Finale wartet die Donau nochmal mit einem landschaftlichen Knaller auf: dem Mündungsdelta ins Schwarze Meer. Das Königreich der Pelikane. Ein einzigartiger Lebensraum für Flora und Fauna. Das größte zusammenhängende Schilfrohrgebiet der Welt. Biosphären-Reservat der UNESCO. Eine eigene Welt. „Wer ins Delta fährt, fährt ins Vergessen“ heißt es nach einem alten Spruch der Fischer. In vielen Reiseberichten liest man aber genau vom Gegenteil. Es lasse einen nicht mehr los, diese unvergleichliche Wasserwildnis. Wird bei […]
17. September 2017

Tag 60: Von Braila bis kurz hinter Reni bei Flusskilometer ‎122 auf der rumänischen Seite – 49 km – 8:45 Stunden – 14.465 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2332 km

Heute ist Pascal erst kurz vor 11:00 gestartet. Dies hatte zwei Gründe. Erstens hatte er eine kurze Nacht, da in seinem Hotel eine rumänische Hochzeit gefeiert wurde und die Musik gegen kurz vor 6:00 Uhr erlosch und Pascal daher ein bisschen länger geschlafen hatte und dann noch Proviant für heute und morgen besorgen musste. Pascal legte dann in Braila ab, um gleich nach ein paar 100 Metern wieder anzulegen. Pascal hatte eine Gruppe entdeckt, die den Müll an der Donau aufsammelten. Beach clining an der Donau. Da konnte Pascal natürlich nicht einfach vorbeipaddeln, wenn man schon in der gleichen Mission […]
16. September 2017

Tag 59: Von Flusskilometer 222 nach Braila (Flusskilometer 171) 51 km – 7:00 Stunden – 11.847 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2283 km

Pascal ist heute morgen schon früh aufgebrochen, da er keine Morgensonne hatte und es wieder ein heisser Tag werden würde. Heute stand ganz im Zeichen die restliche Strömung zu finden und so suchte Pascal die Flussoberfläche‎ ab, um die beste Strömung zu erwischen. So ging es Kilometer für Kilometer dahin. Ab und zu ein Frachtschiff und immer wieder Fischer. Schon seit gestern bemerkte Pascal, daß viel mehr Plastik in der Donau schwimmt. Er kann sich keinen Reim darauf machen warum er diesen vorher nicht wahrgenommen hat. Es fühlt sich gar nicht gut an und macht Pascal sehr nachdenklich. Aber die vielen […]
15. September 2017

Tag 58: Von der Insel kurz vor Topalu bis zum Flusskilometer 222 – 50,6 km – 9:00 Stunden – 12.752 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2232 km

Gegen 08:45 Uhr rumänischer Zeit, die eine Stunde voraus liegt, startete Pascal seine heutige Tagesetappe. Pascal genoß heute einen ruhigen Tag in der Natur ganz für sich während er wieder einmal eine ziemlich anstrengende Etappe auf sich nahm. Aus diesem Grund lassen wir heute einmal mehr die Bilder sprechen, und ein ZItat, was den heuten Tag ziemlich auf den Punkt bringt. Unterwegs ist er unter anderem unter der Giurgeni-Bruecke durchgepaddelt. Diese ist übrigens die letzte bis zur Mündung ins Schwarze Meer. Sein Highlight heute, als er eine Pause einlegte, war der Flusspolizist Victor, er hat Pascal super in Hirsova geholfen. […]
14. September 2017

Tag 57: Von irgendwo auf einer Sandbank auf eine Insel kurz vor Topalu – 56,5 km – 8:00 Stunden – 13.859 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2181,4 km

Pascal hatte heute eine wohltuende Nacht im Zelt verbracht und der von den Fischern vorhergesagte Anstieg der Donau trat auch nicht ein, so dass Pascal nicht vom Fluss fortgetragen wurde!! Das Röhren der Hirsche in der Nacht und im Morgengrauen war für Pascal ein Erlebnis. Heute Morgen ging es um 9:00 Uhr los. Der Wind aus den vergangenen Tagen hatte sich gelegt, so dass dieser als Unterstützung leider ausfiel. Auch der richtige Schub der Strömung war heute leider nicht gegeben. Dies bedeutet für Pascal: Viel Paddeln! Nach 12 km legt Pascal einen Verpflegungsstopp ein. Die Brot- und Wasservorräte wurden aufgefüllt […]
13. September 2017

Tag 56: Von Silistra nach … irgendwo auf einer Sandbank – 42 km – 5:00 Stunden – 8956 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2124,9 km

Die Geschichte Rumäniens ist stark vom Rückgriff auf die Epoche der Römer geprägt, was sich auch im Namen Rumänien oder rum. România (frz. Roumanie; engl. Romania) widerspiegelt. Romania war in der Spätantike eine übliche Bezeichnung für das Römische Reich, im Mittelalter für das Gebiet des Byzantinischen Reichs. Die auf dem Gebiet des späteren Rumänien ansässigen Daker wurden 106 n. Chr. durch Trajan in das Römische Reich eingegliedert und sprachlich sowie kulturell romanisiert. 271 wurden die römischen Truppen ans rechte Donauufer zurückgezogen. In den folgenden Jahrhunderten erfolgte mit der bulgarischen Herrschaft die Christianisierung und es setzte sich das kyrillische Alphabet durch, das 1862 allmählich zugunsten des lateinischen Schriftsystems abgeschafft wurde. Angesichts des Einfalls germanischer Völker zog sich die Verwaltung des römischen Reichs aus Dakien zurück. Die letzten Stellungen nördlich der Donau wurden während der Regierungszeit Aurelians (270–275) […]
12. September 2017

Tag 55: Von Tutrakan nach Silistra– 55,5 km – 6:45 Stunden – 11.715Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2082,9 km

Heute morgen ging es für Pascal auf die letzte bulgarische Donauetappe. Seit dem Tag 47 ist Pascal immer auf der bulgarischen Seite unterwegs. Nachdem heute eine lange Etappe anstand ging es schon früh los, um 9:30 Uhr startet Pascal in die Donau in Tutrakan. Niels & Matse drehten noch eine letzte Sequenz und machten sich dann auf den Rückweg zum Flughafen Bukarest. Für Pascal ging die letzte Etappe mit leichtem Gegenwind los, der Wind war ihm aber heute sehr gnädig und drehte nach ca. fünf Kilometern auf Rückenwind von 3-4 Windstärken. Mit guten Wind und guter Strömung, ging es also […]
11. September 2017

Tag 54: Von Riachovo nach Tutrakan – 33,4 km – 4:45 Stunden – 8.120 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 2.027,4 km

Heute Morgen ging es um 10:00 Uhr los in Ruse, mit dem Auto nach Riachovo! Vorher natürlich noch die obligatorische Unterschrift von Anita und George aus Cape Town. Es übrigens gut kann sein, daß Pascal sie beim Donaudelta nochmal treffen wird. Die Fahrt mit dem Auto war für Pascal, der ja sonst nur die Donau bzw. das Donau Ufa rechts und links sieht, etwas ganz besonderes. Er sah Industrieanlagen rund um Ruse herum und anschließend nur noch Felder soweit das Auge reicht… Um 11:00 Uhr war heute dann der Start Richtung Tutrakan. Trotz der Spitzenwerte um die 35Grad Celsius machte […]
10. September 2017

Tag 53: Von Ruse nach Riachovo – 30 km – 4:30 Stunden – 7.162 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.994,0 km

Start war heute morgen um 10:30 Uhr vom Yachtclub in Ruse. Wir haben ein Boot für Niels und Matse organisiert, daß Valeri bis zur Brücke der Freundschaft steuerte – an dieser Stelle herzlichen Dank an den Yachtclub Ruse zu der tollen Unterstützung in den letzten zwei Tagen. Nach der Brücke der Freundschaft ging es für Pascal am Industriehafen vorbei, bis er endlich wieder in der Natur angekommen war. Vorbei an vielen Inseln und Sandbänken, immer wieder sah er vereinzelt auch Pelikane, doch leider wurde seine Ruhe für fast fünf Flusskilometer durch die laute Musikbeschallung auf der rumänischen Steite getrübt. Wir […]
9. September 2017

Tag 52: Ruhetag in Ruse, auf den Spuren von Canetti

Oder vielleicht doch eher auf den Spuren der Römer… Ruse hat sich jahrelang schwergetan mit dem Erbe von Canetti, es gibt noch kein Museum, nur das Geschäftshaus seines Vaters, welches übrigens heute eine Kunstausstellung eine beherbergt. Trotzdem hat der heutige Tag Pascal gut getan ohne auf der Donau zu sein – einen Kulturtag einzulegen hat er heute gebraucht. Zum Abendessen kamen wieder Matse und Niels und dank des Regens gab es endlich auch eine gewisse Abkühlung der sommerlichen 33°Grad…. Die nächsten zwei Tage werden nun etwas entspannter, die letzen 500 Kilometer gilt es noch zu genießen! DS   PS: wer […]
8. September 2017

Tag 51: Von Svištov nach Ruse – 58,5 km – 7:53 Stunden – 14.241 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.964,0 km

08.09.2017. „Rustschuk, an der unteren Donau, wo ich zur Welt kam, war eine wunderbare Stadt für ein Kind, und wenn ich sage, dass sie in Bulgarien liegt, gebe ich eine unzulängliche Vorstellung von ihr, denn es lebten dort Menschen der verschiedensten Herkunft, an einem Tag konnte man sieben oder acht Sprachen hören. Außer den Bulgaren, die oft vom Lande kamen, gab es noch viele Türken, die ein eigenes Viertel bewohnten, und an diese angrenzend lag das Viertel der Spaniolen, das unsere. Es gab Griechen, Albanesen, Armenier, Zigeuner. Vom gegenüberliegenden Ufer der Donau kamen Rumänen, meine  Amme, an die ich mich […]
7. September 2017

Tag 50: Von Somovit nach Svištov – 54,3 km – 7:25 Stunden – 12.328 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.905,5 km

07.09.2017. Stell Dir ein großes Inselareal mitten in der Donau vor. Sie gehört zu den größten des gesamten Verlaufs. Menschen gibt es auf den vielen Inseln nicht. Endlich mal ein Platz, der nur für Tiere und Pflanzen ist. Es ist ein Gebiet, das ständig überschwemmt wird. Und dadurch können Weiden und Silberpappeln in ihrem natürlichen Wachstum gedeihen. Kormorane, Rothalstaucher, Lachmöwen und viele andere seltene Wasservögel finden eine Heimat, können ungestört nisten und sich um ihren Nachwuchs kümmern. Eine Insel des Areals heißt Persin, nach dem Namen der Tochter des einstigen Paschas, der sie hier wegsperrte, um sie vor den bulgarischen […]
6. September 2017

Tag 49: Von Orjachowo nach Somovit – 69,4 km – 8:03 Stunden – 14.748 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.851,2 km

06.09.2017. Sie wächst in einem kleinen deutschen Dorf im Banat, mitten in einer abgelegenen Berglandschaft in Rumänien auf. In ihrer Einsamkeit fängt sie an mit Pflanzen zu sprechen, sie werden ihre besten Freunde. Später zieht sie in die Stadt, sie möchte Rumänisch lernen, es sprechen und verstehen können. Sie beginnt nach der Schule ein Studium der Germanistik und Romanistik und heuert später als Übersetzerin in einer Maschinenfabrik an. Irgendwann wird sie angesprochen, ob sie nicht Berichte schreiben könnte, über den einen oder anderen ihrer Kollegen. Sie kann es einfach nicht. Sie lehnt ab. Und daraufhin machen sie ihr das Leben […]
5. September 2017

Tag 48: Von Lom nach Orjachowo – 63,1 km – 8:00 Stunden – 14.184 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.781,8 km

05.09.2017. Schon seit ihrer frühesten Entwicklung hat es die Menschen ans Wasser gezogen. Sie siedelten an Flüssen, Seen und Meeren. Das Wasser gab ihnen zu trinken, es gab ihnen zu essen, es tränkte ihr Vieh, ermöglichte ihnen Ackerbau und mahlte das Korn. Es ist der Lebensspender schlechthin, und nicht umsonst besteht der Mensch selber zu 70% aus Wasser. Umso erstaunlicher ist es, dass das nördliche, das rumänische Ufer der Donau, das Pascal derzeit passiert, so dünn besiedelt ist – um nicht zu sagen, es ist überhaupt nicht besiedelt. Dieser Süden der walachischen Tiefebene, er war und ist auch heute noch […]
4. September 2017

Tag 47: Von Vidin nach Lom – 49,0 km – 6:30 Stunden – 11.408 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.718,7 km

04.09.2017. Denkt man an Bulgarien, an Rumänien, an Serbien und den Rest des Balkans, Regionen, die Pascal seit Wochen durchpaddelt, dann kommt man um ein Thema nicht herum: der Umgang mit den Sinti und Roma. Schlagzeilen, die man dazu lesen kann, machen in der Regel nachdenklich bis traurig. Und irgendwie ist zu spüren, dass man vermutlich das eine oder andere Klischee, den einen oder anderen Stereotypen zu dieser Volksgruppe selber in sich trägt. Aber wenn die Frage gestellt wird, was man über die Sinti und Roma weiß, über ihre Geschichte, ihre Traditionen, woher sie kommen, was sie umtreibt, dann gerät […]
3. September 2017

Tag 46: Von Cetate nach Vidin – 20,5 km – 2:45 Stunden – 5.217 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.669,7 km

03.09.2017. 500 Jahre. Kein anderes europäisches Land wurde so lange von den Osmanen beherrscht wie Bulgarien. Bis 1878 wehten auf den Dächern die Flaggen des Halbmondes. Lange Zeit galt Bulgarien für die Westeuropäer als unerforscht, ja sogar fremdartig, als orientalisch, als Randfläche der zivilisierten Welt – „das unbekannteste Gebiet Europas“. Auch heute noch stellen die Türken eine wichtige Minderheit in Bulgarien dar. Sie machen knapp 10% der bulgarischen Bevölkerung aus, und ihre Partei spielt oftmals das Zünglein an der Waage im Rahmen von Regierungsbildungen. Hinzu kommen Pomaken, Tataren und Tscherkessen, die ebenfalls muslimisch geprägt sind. Kulturprägend ist jedoch nach wie […]
2. September 2017

Tag 45: Von Gruia nach Cetate – 37,9 km – 5:30 Stunden – 9.438 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.649,2 km

02.09.2017. Durch eine ARTE-Dokumentation, die Pascal vor ein paar Monaten sah, wurde er auf ihn aufmerksam. Er sei ein bekannter, rumänischer Poet und Schriftsteller, der bei Cetate ein Kulturzentrum und Gasthaus an der Donau gebaut haben soll und heute dort lebt. Er war eine große Hoffnung der rumänischen Literatur, doch wegen seiner gesellschaftskritischen Gedichte und Schriften fiel er in Ungnade, geriet auf den Radar des Securitate, des rumänischen Geheimdienstes. Ein Provokateur, ein enfant terrible für die Machthaber. Es folgte, was folgen muss. Publikationsverbot 1987. Sein Job als Redakteur musste er aufgeben. Schließlich wurde er sogar unter Hausarrest gestellt. Ein Mann, […]
1. September 2017

Tag 44: Von Zike nach Gruia – 40,0 km – 7:45 Stunden – 11.778 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.611,3 km

01.09.2017. Sehnsuchtsländer? Es fällt einem Frankreich, Italien, Spanien ein. Aber Rumänien? Wohl kaum. Dabei hat dieses Land so viele Facetten zu bieten. Kulturelle Schätze wie die Altstädte Siebenbürgens, die Holzkirchen in Maramures, die orthodoxen Bucovina-Klöster, der gewaltige Ceaușescu -Palast in Bukarest, der Dracula-Mythos oder der fulminante Sprachschatz der Literaturnobelpreisträgerin Hertha Müller. Dazu kommen die unberührte Natur der Karpaten, das Königreich der Pelikane im Donaudelta und die endlosen Steppen der Walachei. Einfaches, bäuerliches Dorfleben mit all seinen Traditionen und Bräuchen im Kontrast zu modernen Lounges und Clubs in der Hauptstadt Bukarest. Für viele Reisende ist es noch ein weißer Fleck, ein […]
31. August 2017

Tag 43: Von Drobeta Turnu Severin nach Zike – 40,0 km – 5:30 Stunden – 11.378 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.571,3 km

31.08.2017. Wir schreiben Ende August. Sechs ganze Wochen ist Pascal nun schon unterwegs. Die Zeit gleitet dahin. Nachdem er nun auch den mittleren Donaulauf vollständig passiert hat, geht es nun in das letzte Drittel hinein: den unteren Donaulauf. Er ist vor allem von extremen Wetterbedingungen geprägt. Im Sommer herrschen meist um die 35 Grad, im Winter teilweise bis -25 Grad, sodass die Donau zufriert und der Schiffsverkehr eingestellt wird. Für Pascal könnte die eine oder andere Hitzeschlacht folgen. Die Infrastruktur (Straßen, Eisenbahn, Häfen, usw.) ist hinter westeuropäischen Standard deutlich zurückgeblieben. Die Donau wird breit, bis zu vier Kilometer, und vor […]
30. August 2017

Tag 42: Von Orsova nach Drobeta Turnu Severin – 25,4 km – 4:45 Stunden – 6.866 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.531,2 km

30.08.2017. Es war 1964, Rumänien und das damalige Jugoslawien lechzten nach Energie. Es galt aus armen Agrarländern planwirtschaftliche Vorbildindustriennationen zu schaffen. Naturschutz, die Wahrung der Schöpfung? Zweitrangig. 1972 wurde schließlich das Kraftwerk Eisernes Tor 1 fertiggestellt. Dazu wurde die Donau intensiv reguliert. Dörfer, Straßen, Kulturgüter gingen in den Fluten unter. Der Wasserstand wurde um 30 Meter angehoben. Der Rückstau des Wassers ist bis Belgrad zu spüren, es liegt 200 Kilometer stromaufwärts. Es ist einer der massivsten Eingriffe in die Donau. Den Preis dafür haben Störe und viele andere Fische gezahlt. Durch die Barrieren konnten sie nicht mehr zum Laichen die […]
29. August 2017

Tag 41: Von Dubova nach Orsova – 16,1 km – 4:00 Stunden – 5.847 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.505,9 km

29.08.2017. „Land der wilden Oliven“ wurde es in der Antike genannt. Es gibt bunte Häuser, Zypressen, Feigen, Kastanien. Türkischer Kaffee wird gereicht. Dazu Lokum, eine Süßigkeit. Wir sind im Orient. Naja, zumindest fühlt es sich so an. Genauer gesagt: wir sind in Ada Kaleh, eine kleine Insel, kurz vor dem Ausgang des Eisernen Tores. Die Osmanen haben einst eine Festung gebaut. Für den heiligen Baba Miskin, ein Derwisch. „Die Insel bringt der Seele süße Ruh“ sprach dieser. Sultan Kaleh, der Namensgeber, er ließ sich hier mit seiner Frau Ada nieder. Aus Liebe, für die er sogar seinen Harem auflöste. Sie […]
28. August 2017

Tag 40: Von Berzasca nach Dubova – 49,5 km – 7:35 Stunden – 13.547 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.489,5 km

28.08.2017. Die rumänische Donau, sie ist der längste Abschnitt des Donauverlaufes, den ein Donau-Anrainerstaat für sich vereinnahmen kann. Sie erstreckt sich über 1.075 Kilometer, stellt zunächst die natürliche Grenze zwischen Serbien und Rumänien dar, später für lange Zeit die bulgarisch-rumänische Grenze, touchiert Moldawien und die Ukraine, um anschließend im Schwarzen Meer zu münden. Das Eiserne Tor stellt den Auftakt der rumänischen Donau dar, danach geht sie in die Weiten der walachischen Tiefebene über und verläuft immer gen Osten. Die Hügel der Dobrudscha drängen sie später in nordöstliche Richtung ab. Es ist ein spannender Verlauf, der aber auch seine Tücken für […]
27. August 2017

Tag 39: Ruhetag in Berzasca

27.08.2017. Pascal hat sich heute spontan dazu entschieden einen Ruhetag einzulegen. „Heute Morgen fehlte ein wenig die Motivation“, rief er mir zu. Wer will es ihm verdenken, schließlich hatte er seinen letzten Ruhetag in Wien, vor rund 25 Tagen und 1.000 Kilometern. Dazu kam gestern Abend noch eine ausgiebige Beschallung von einer rumänischen Hochzeit. Seine Unterkunft in Berzasca ist idyllisch gelegen, mit Blick auf Donau und Berge. Es könnte schlechtere Orte zum Verweilen geben. Zusammen mit Nils und Matse nutzen sie den sonnigen Morgen für eine kleine Interview-Session. Die Jungs waren noch ein wenig betrübt, denn gestern touchierte ihre Kameradrohne […]
26. August 2017

Tage 37/38: Paddelausflug ins Neratal / Von Moldova Veche nach Berzasca – 31,5 km – 5:40 Stunden – 9.748 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.440,3 km

25./26.08.2017. „Einer dieser Strudel ist riesengroß. In seiner Mitte kreist lebhaft das Wasser, als tanze es Walzer. […] Je näher man herankommt, desto deutlicher kann man ein unheimliches Geräusch hören. Es ist, als sägte, klopfte und rollte jemand zugleich irgendwo tief unter dem Wasser.“ So beschreibt der serbisch-österreichische Schriftsteller Milo Dor seine Eindrücke des Eisernen Tores. Die Türken bezeichneten es auch als „großen Kochkessel“. Es die dramatischste Passage des gesamten Donauverlaufes. Reihenweise krachten Schiffe in unterirdische Felsen, kleine Boote wurden von riesigen Wirbeln heruntergezogen, viele Menschen ertranken in den Fluten und wurden dem Flussgott als Opfer überlassen. Niemand traute sich […]
24. August 2017

Tag 36: Von Dubovac nach Moldova Veche – 36,3 km – 5:15 Stunden – 9.893 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.408,8 km

24.08.2017. Möchte man Serbien besser verstehen, was in seiner Seele brennt, warum immer vom serbischen Patriotismus gesprochen wird, der sich leider auch ab und zu in überzogenen Nationalismus transformiert, dann sollte man einen kurzen Blick auf das Urtrauma dieses spannenden Balkanlandes werfen. Es war 1389, die Schlacht auf dem Kosovo Polje, dem Amselfeld. Die Serben wurden von den Osmanen geschlagen und vertrieben. Der Kosovo war angeblich ihr Land, das Herz des großserbischen Reiches unter Dusan dem Mächtigen. Bis heute noch sehen serbische Nationalisten den Kosovo als ihren Boden, ihr Urland, ihre Wiege der Nation und träumen von einem Großserbien. Dabei […]
23. August 2017

Tag 35: Von Smederevo nach Dubovac – 33,7 km – 5:00 Stunden – 8.978 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.372,5 km

23.08.2017. Pascal hat in Serbien im Uferbereich, aber auch in den Städten immer wieder viel Müll gesehen. Es scheint so, als gäbe es für den Naturschutz noch kein wirkliches Bewusstsein in der serbischen Bevölkerung. Laut einem Artikel der ZEIT gibt es in Serbien rund 160 offizielle Mülldeponien, die jedoch nur in seltenen Fällen EU-Standard entsprechen. Darüber hinaus existieren rund 4.000 illegale Mülldeponien, davon viele in der Nähe von Flüssen und Seen. Nur rund 10% der Abwässer werden aufbereitet. Belgrad sei die einzige Hauptstadt Europas, in der das Abwasser ungefiltert in die Donau und Save fließt. Es fehlt an Gesetzen und […]
22. August 2017

Tag 34: Von Belgrad nach Smederevo – 50,3 km – 7:20 Stunden – 13.138 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.338,8 km

22.08.2017. „Wenn man uns im Westen als Alliierte nicht haben will, werden wir uns anderweitig umsehen.“ Eine Aussage der Smederevo-Rede von Josip Broz, besser bekannt unter dem Namen Tito. Und dann bot er auch noch, als einer der wenigen, Stalin die Stirn. Es war der Weg in die Neutralität, den Jugoslawien nach dem zweiten Weltkrieg beschritt. Tito setzte sich für eine friedliche Koexistenz der Blöcke ein und erwarb sich international einen guten Ruf. Als blockfreier Staat konnte Jugoslawien prosperieren, es wurde sogar ein beliebtes Urlaubsziel. Tito trieb die Industrialisierung seines Landes voran, aus armen Bauern wurden Arbeiter, die in den […]
21. August 2017

Tag 33: Von Slankamen nach Belgrad – 42,3 km – 5:15 Stunden – 9.027 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.288,5 km

21.08.2017. Gibt es eine Stadt, die sooft zerstört wurde wie diese? Sie musste angeblich 50 mal wieder aufgebaut werden. Von Thrakern, Kelten, Römern, Slawen, Bulgaren, Byzantinern, Ungarn, Österreichern, Osmanen, dann wieder Österreichern, dann wieder Osmanen und so weiter und sofort. Nicht jeder hat sie gemocht. Die Habsburger Offiziere sahen es als Degradierung, mussten sie dahin. Es war ein ständiges Gezerre um diese Stadt. Stets war sie Hotspot sämtlicher Kriege der Region. Ihre Lage war einfach zu gut. Sie war perfekt um den Norden zu verteidigen. Sie war perfekt um den Süden anzugreifen. Et vice versa. Was hat es aus ihr […]
20. August 2017

Tag 32: Von Novi Sad nach Slankamen – 40,7 km – 4:20 Stunden – 8.044 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.246,2 km

20.08.2017. Man muss sich das mal vorstellen. Da gibt es einen Fluss, er gilt als fischreichster Strom in ganz Europa. Über Jahrhunderte hatte er die ansässigen Menschen in der Ukraine, in Rumänien, Ungarn und Serbien ernährt. Er war ihre Existenzgrundlage. Und dann  geschah es. Vermutlich war es sogar absehbar. Am 30. Januar 2000 kam es in einer Goldmine in Baia Mare, im siebenbürgischen Rumänien wegen starker Regenfälle zu einem Dammbruch. Hochgiftiges Zyanid trat aus und floss in die Theiß. Sie mündet in Slankamen, Pascals heutigem Zielort, in die Donau. Durch die Giftwelle wurden rund 1.400 Tonnen Fisch vernichtet, unzählige Pflanzen […]
19. August 2017

Tag 31: Von Ilok nach Novi Sad – 44,2 km – 5:00 Stunden – 9.748 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.205,5 km

19.08.2017. Die serbische Donau, sie erstreckt sich über eine Länge von 588 Kilometern. Die ersten 136 Kilometer stellen dabei den natürlichen Grenzverlauf zu Kroatien dar, den Pascal bereits passierte. Die Donau wird in Serbien von historischen Orten gesäumt: Novi Sad, Belgrad, die Industriestädte Pančevo und Smederevo und zum Abschluss, kurz vor Rumänien, das Eiserne Tor, eines der absoluten Highlights einer jeden Donaureise. Bis dahin hat Pascal aber noch einige Tage und Kilometer zu paddeln. Pascal wurde heute auf sehr nette Art von den Gastwirten verabschiedet, die ihm als Spende für Pure Water for Generations 50 Euro in die Hand drückten. […]
18. August 2017

Tag 30: Von Vukovar nach Ilok – 35,8 km – 4:00 Stunden – 7.585 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.161,3 km

18.08.2017. Er wurde in Vukovar geboren, studierte in Sarajevo und schloss sich später dem kroatischen Rundfunk an. Es war der 12. November 1991, die Granaten schlugen über den Dächern ein. Er sendete aus dem eingeschlossenen Vukovar per Fax zwischen 17.34 Uhr und 18.33 Uhr seine Geschichten aus Vukovar nach Zagreb. Sie sollten nicht verloren gehen. Wenige Tage später verliert sich seine Spur. Niemand weiß, wo er ist. Ist er umgekommen? Lebt er noch? Siniša Glavašević ist sein Name. Seine Geschichten aus Vukovar ist ein Buch voller einfacher und klarer Lebensweisheiten, die er während der Belagerungszeit schrieb. Es geht um Gefühle, […]
17. August 2017

Tag 29: Von Aljmaš nach Vukovar – 47,8 km – 6:30 Stunden – 10.607 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.125,5 km

17.08.2017. Es ist gerade einmal 25 Jahre her. Über drei Monate hagelten 1991 rund drei Millionen Granaten auf die Dächer von Vukovar, einst ein barockes Kleinod, das als „kleines Wien“ bezeichnet wurde. Es herrschte Krieg. Kroatien hatte sich soeben von Jugoslawien losgesagt. Die jugoslawische Volksarmee und serbische Milizen verwandelten Vukovar in ein Trümmerfeld. 2.000 Menschen starben, wurden hingerichtet, andere mussten – oder besser gesagt – konnten fliehen. Später wurde es vergolten, die Serben wurden zum Teufel gejagt. 1998 kam Vukovar wieder unter kroatische Kontrolle. Ein Ort als Symbol für den Irrsinn der Menschheit. Eine Erinnerung daran, wenn aus patriotischen Gefühlen […]
16. August 2017

Tag 28: Von Batina nach Aljmaš – 42,2 km – 5:00 Stunden – 9.643 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1.077,7 km

16.08.2017. Pascal durchpaddelte heute wieder einmal eine sehr besondere Gegend: den Nationalpark Kopački rit. Es ist eine der größten Sumpfgebiete Europas und liegt in der nordöstlichen Ecke Kroatiens. Die Gegend ist gesäumt von einer Vielzahl an kleinen Nebenflüssen, Kanälen und Seen und spendet Seeadlern, Silberreihern, Moorenten, Welsen und vielen anderen Tieren Lebensraum. Nach der Schmelze im Frühjahr wird das Gebiet großflächig überschwemmt und bietet dadurch ein ganz besonderes Binnenklima. Der WWF nennt Kopački rit auch den Amazonas Europas. Das Gebiet war über Jahrhunderte für normale Menschen tabu. Einst diente es den Habsburgern als Jagdrevier, später schoss Tito hier den einen […]
15. August 2017

Tag 27: Von Mohács nach Batina – 27,6 km – davon gepaddelt 21,6 km, gelaufen 6 km – 5:00 Stunden – 5.098 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1034,5 km

15.08.2017. Start heute um 09:30 Uhr mit den letzten Kilometern in Ungarn und dann auch schon die ersten Kilometer in Kroatien. Und wieder kam alles anders als erwartet… Lockere erste 15 Kilometer bis zur ungarischen Grenze, bei Flusskilometer 1433, dann passte ihn die ungarische Grenzpolizei ab & fragte Pascal, ob er in Mohács ausklariert hat, was Pascal natürlich nicht hatte, da suppen auf der ungarischen Donau ja eigentlich nicht erlaubt ist. Der ungarische Zollbeamte ließ sich die Personalien von Pascal geben und glich diese mit seinem Chef in Mohács ab. Trotz alledem schon nach ein paar bangen Minuten durfte Pascal […]
14. August 2017

Tag 26: Von Baja nach Mohács – 33,4 km – 4:40 Stunden – 6.808 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1006,9 km

14.08.2017. Mohács ist der heutige Zielort von Pascal, ein geschichtsträchtiger Ort. Zuerst war da der Bauernaufstand des György Dózsa. Er konnte niedergeschlagen werden. Die eigenen Truppen waren aber dadurch geschwächt. Die Osmanen rückten immer näher. Belgrad war längst eingenommen. Sie rücken weiter vor. Süleymann fordert Tribut von Ungarn. Man verweigert es ihm. Er macht kurzen Prozess. Er lässt 60.000 Mann aufmarschieren, darunter 12.000 Janitscharen, die gefürchtete Elitetruppe. Die Generäle und der ungarische Adel unterschätzen die Situation völlig. Sie blasen zum Angriff, obwohl noch gar nicht alle ungarischen Truppen bereit sind. Es kam, wie kommen musste. Die Osmanen schlugen sie vernichtend. […]
13. August 2017

Tag 25: Von Uszod nach Baja – 44 km – 5:20 Stunden – 9469 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 973,5 km

13.08.2017. Am Morgen Verabschiedung von IMRE und seiner Frau! Matze Nils und Pascal durften die Energie des besonderen Ortes in den letzten zwei Tagen erleben. Ihre Gespräche mit dem Gastwirt Imre hat bei allen dreien einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wer eine Pause vom Alltag braucht, sollte hier ein paar Tage verbringen! (https://m.facebook.com/RozmaringosUdvarhaz/?locale2=hu_HU) Die Schlichtheit und die Historie der Unterkunft machen es zu etwas ganz Besonderem. Unweit von Uszod/Paks auf der östlichen Seite der Donau befindet sich der Ort Kalocsa. Stephan der I., der Nationalheilige, gründete hier einst ein Bistum, später geriet die Stadt häufiger in die Mühlen der osmanisch-ungarischen Kriege […]
12. August 2017

Tag 24: Von Dunaföldvár nach Uszód – 38 km – 5:30 Stunden – 7.800 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 929,5 km

12.08.2017 Zweiter Drehtag mit Matse und Nils! Start war um 10:15Uhr, aber nachdem sich über Nacht der Wind gedreht hat, waren die Temperaturen etwas angenehmer um die 25 Grad. Auch hatte es zur Folge, daß Pascal heute Rückenwind hatte. Dank dieses Rückenwindes und guter Strömung hatte er die ersten 20 km schnell hinter sich gebracht. & schon ging es auch schon weiter mit der zweiten Drehsession an der Donau. Nach nur weiteren 10 km war die Ankunft in Paks. Hier haben Nils und Matse das erste Mal die Donau überquert – Paks selber hat nicht viel zu bieten, es ist eher […]
11. August 2017

Tag 23: Von Dunaújváros nach Dunaföldvár – 20 km – 3:30 Stunden – 4.783 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 891,5 km

11.08.2017 Eine eher kurze Etappe / Filmdreh mit Nils und Matse Seine heutige Tour startete Pascal mit dem Kamerateam bei einem gemeinsamen Frühstück direkt an der Donau. Der Start selbst erfolgte dann gegen 11:00 Uhr. Alle haben eine ‚heiße‘ Nacht hinter sich, aufgrund der großen Hitze und gemeinsam suchten sie nach vielversprechenden Filmeinstellungen für den ersten Dreh – eigentlich perfekte Windsurfer Bedingungen, bei 3-5 Windstärken aus südlicher Richtung gegen die Strömung… Dank der guten Strömung kommt Pascal jedoch einigermaßen gut voran und die erste Pause erfolgte nach ungefähr 10km für weitere Aufnahmen mit Kamera und Drohnen, anschließend folgten auch die […]
10. August 2017

Tag 22: Von Szigetbecse nach Dunaújváros – 20,3 km – 4:35 Stunden – 6.888 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 871,3 km

10.08.2017. Ungarn, das Land der großen Traumata. Da war die vernichtende Niederlage gegen die Türken bei Mohács 1526. Der Vertrag von Trianon 1920, bei dem Ungarn zwei Drittel seiner Flächen verlor, ein Viertel der ungarischen Bevölkerung befand sich plötzlich auf fremdem Boden. Und dann der ungarische Volksaufstand 1956, als die rote Armee kurzen Prozess machte. Schüler fragen öfters im Geschichtsunterricht, wann sie, die Ungarn, eigentlich mal gewonnen haben. Immerhin hatten sie unter den gruseligen Tyrannen der Ostblockstaaten mit János Kádár noch denjenigen, der das humanste Antlitz zeigte – trotz der einen oder anderen Schandtat zu Beginn seiner Herrschaft. Kádár war […]
9. August 2017

Tag 21: Von Budapest nach Szigetbecse – 54,5 km – 9:00 Stunden – 16.479 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 851,0 km

09.08.2017. In welchem Zustand befindet sich eigentlich die Donau? Pascal konnte am Wegesrand immer wieder Plastikmüll sehen, vereinzelt trieben auch mal Teile auf der Wasseroberfläche. Was sich aber darunter abspielt, das konnte Pascal nur schwer erkennen. Ein internationales Team aus Wissenschaftlern hat 2013 die Donau in 14 Anrainerstatten untersucht und die Ergebnisse im Joint Danube Survey 3 (JDS3) zusammengefasst. Die Haupterkenntnisse waren: Der Zustand der Uferbereiche der Donau ist unbefriedigend bis schlecht. Das Gleiche gilt für die Lebensbedingungen der Fische. Darüber hinaus wurde eine Unmenge an Keimen entdeckt, die sich auch noch resistent gegen Antibiotika zeigen. Da können wir nur […]
8. August 2017

Tag 20: Von Vác nach Budapest – 32,6 km – 3:50 Stunden – 7.482 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 796,5 km

08.08.2017. Tram-Station Szent Gellert. Aussteigen. Anschließend über die Kemenes utca, vorbei an dem einen Bad, das vorher berühmt, durch die Ergo berüchtigt wurde. Weiter dann über asphaltierte Pfade den Berg voran. Erste kleine Ausblicke lassen erahnen, was kommt. Es ist heiß. Es geht weiter steil bergan. Treppen. Schweiß tropft von der Stirn. Dann endlich, die Freiheitsstatue, hoch oben auf dem Berg. Das Zeichen für die Befreiung durch die rote Armee. Ziel erreicht. Ein Kiosk. Der Aufstieg hat durstig gemacht. Eiskaltes Dreher aus der Dose. Erfrischend. Dann aber schnell rüber zur Brüstung. Und dann endlich, der Ausblick. Er ist einfach nur […]
7. August 2017

Tag 19: Von Esztergom nach Vác – 39,7 km – 5:51 Stunden – 9.532 Paddelschläge

07.08.2017. Die ungarische Donau verläuft auf einer Länge von 412 Kilometern. Sie ist gesäumt von historischen Orten. „Wie Perlen reihen sich die Städte an der Donau auf“, schreibt Magris. Györ, Komárom, Estzergom, Vác, Szentendre, Budapest. Und später folgt noch Mohacs vor der Grenze – Ort eines großen ungarischen Traumas. Ungarn, das Sehnsuchtsland der Kinder der DDR, verbrachten doch viele hier ihre ersten Urlaube fern der Heimat. Orte voller Erinnerungen wie Györ, Pecs, Szeged, der geliebte Balaton, das hügelige Hinterland mit seiner eigenen Vegetation, die schlichten Landgasthöfe, die unendlichen Tiefebenen, die gelblich-ockerne Farbe der Felder, die heilsamen Thermalquellen, die sonderbare Sprache, […]
6. August 2017

Tag 18: Von Komárno nach Esztergom – 50,8 km – 6:30 Stunden – 10.695 Paddelschläge

06.08.2017. Schlechte Nachrichten aus Russland und Polen. Beide Länder sind verwüstet. Die Feinde rücken näher. Muhi und Pest sind schon verloren. Thomas von Spalato, ein Chronist, schreibt: „Das Wasser der Donau war weit und breit vom Blut der Menschen rot.“ Noch versperrt die Donau den Weg. Aber dann wird Winter. Das Jahr 1242 bricht an. Die Donau friert zu. Man versucht das Eis aufzuschlagen. Es nützt nichts. Die Mongolen mit ihrem Anführer Batu, dem Nachfolger Dschingis Khans, sie überschreiten in diesem Winter die zugefrorene Donau. Und sie machen Esztergom, der damalige Hauptsitz des Königs und Primat von Ungarn, dem Erdboden […]
5. August 2017

Tag 17: Von Gönyü nach Komárno – 23,0 km – 5:03 Stunden – 5.791 Paddelschläge

05.08.2017. Die Slowakei, Pascal durchquert sie derzeit auf einer Länge von ca. 180 Kilometern. Möchte man dieses Land und sein Volk verstehen, dann sollte man einen kurzen Blick in die Geschichte werfen. Das ursprüngliche Slowakentum, eines der ältesten slawischen Völker, bildete sich während des Großmährischen Reiches im neunten Jahrhundert aus. Sie waren danach lange Teil des Stephansreiches, der Vorläufer des späteren Ungarns. Es ist eine 1.000 jährige Beherrschung durch die Magyaren, die noch heute von slowakischen und ungarischen Populisten für nationalistische Töne missbraucht wird. Stets wurden sie beherrscht, unterdrückt, letztendlich nicht mehr als ein Volk von Bauern betrachtet, denen die […]
4. August 2017

Tag 16: Von Čunovo nach Gönyü – 62,0 km – 7:14 Stunden – 13.193 Paddelschläge

04.08.2017. „Wie ein Meer durchzieht er das Land, breiter als die Donau-Mündung, aufwendiger gebaut als der Suezkanal“ schrieb die ZEIT im Jahr 1992. „Man hat uns die Donau gestohlen!“ riefen die örtlichen Bauern, beraubt um natürliche Fischgründe und die Wasserzufuhr für Viehzucht und Ackerbau. Der Gabčíkovo-Stausee mit seinem riesigen Kraftwerk hat eine wechselhafte Geschichte. Die damalige Tschechoslowakei und Ungarn vereinbarten 1977 den Bau von mehreren Stausystemen über eine Länge von 200 Kilometern. Durch heftige Proteste von Umweltorganisationen und der ungarischen Bevölkerung stieg Ungarn aus dem Projekt wieder aus – ein Bruch zwischen den beiden Vertragsländern, es kam zu Anhörungen vor […]
3. August 2017

Tag 15: Von Hainburg an der Donau nach Čunovo – 32,6 km – 3:40 Stunden – 6.746 Paddelschläge

03.08.2017. Zwischen 2010 und 2012 fand eine Untersuchung der Ufergebiete zwischen Wien und Bratislava statt. Die Wiener Forscher berichteten im Fachmagazin Environmental Pollution folgendes Ergebnis: In der Donau treiben mehr Plastikpartikel als Fischlarven, zwar nicht überall, aber zumindest an einigen Stellen. Ernüchternd. Nach einer Prognose transportiert die Donau täglich rund 4,2 Tonnen Plastikmüll ins Schwarze Meer. Von den weltweit jährlich über 200 Millionen Tonnen produzierten Kunststoff landen rund sechs bis 26 Millionen Tonnen im Meer. Ein Großteil davon, vermutlich bis zu 80%, landen dabei auf dem Meeresboden. Sehr bedenkliche Resultate! Umso mehr ein Grund, dass Pascal mit seiner Mission mehr […]
2. August 2017

Tag 14: Von Wien nach Hainburg an der Donau – 46,8 km – 4:56 Stunden – 8.537 Paddelschläge

02.08.2017. Carnuntum, die Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien. Es droht Gefahr. Die Barbaren stehen drüben, auf der anderen Seite der Donau. Die Römer schlagen ihr Lager auf. Und sie haben ihren großen Führer dabei: Marc Aurel, römischer Kaiser, Philosoph, Denker, Beschützer aller Länder. Zwei Jahre wird er hier und weiter oben in Vinobonda, dem späteren Wien, lagern. Und dabei eines seiner wichtigsten Werke verfassen, das für viele Menschen der Kompass für ein würdevolles und gelassenes Leben ist: seine Selbstbetrachtungen. Das Buch darf natürlich auch nicht in Pascals Bücherregal fehlen. So passierte er das historische Römerlager in Gedanken an den großen […]
1. August 2017

Tag 13: Ruhetag in Wien (II) – 5,0 km – 0:57 Stunden – 1.765 Paddelschläge

01.08.2017. Pascal hat sich heute dazu entschieden noch einen weiteren Tag in Wien zu verbringen. Nachdem er aufgrund von heftigem Gegenwind und ohne Strömung in 30 Minuten nur rund 2,5 Kilometer auf der alten Donau gepaddelt ist, brach er die heutige Tour spontan ab und kehrte auf der neuen Donau zurück. Pascal und Wind, es ist klar, was folgte. Pascal nutzte die Gunst des Windes und vertrieb sich den heutigen Tag bei einer Windsurf-Session mit Chris Sammer auf der neuen Donau. Chris Sammer ist ehemaliger Windsurf-Weltcup-Profi. Eine Brücke auf der neuen Donau diente hierbei als kräftiger Windbeschleuniger. Für Pascal war […]
31. Juli 2017

Tag 12: Ruhetag in Wien

31.07.2017. Für Pascal stand heute nach elf Paddeltagen der wohlverdiente Ruhetag an. Von Ruhe konnte aber nicht so wirklich die Rede sein. Es stand dann doch das ein oder andere Ereignis an. Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Steffi und unserem Kamerateam von Nils und Matze – der feuchtfröhliche Abend war dem ein oder anderen noch anzusehen – hieß es Abschied nehmen. Nils und Matze werden in rund zwei Wochen das nächste Mal Pascal mit ihrer Kamera begleiten. Im Laufe des Tages standen für Pascal einige Termine an. Mit Bruder Nicol ging es zunächst zum Wiener Gössl-Team. Die Skurrilität des Tages […]
30. Juli 2017

Tag 11: Von Altenwörth nach Wien – 49,7 km – 8:37 Stunden – 12.878 Paddelschläge

30.07.2017. Wiener Burgtheater, 1988. Uraufführung des Dramas Heldenplatz. Claus Peymann inszeniert. Einzelne Textpassagen gelangen schon vorher an die Öffentlichkeit. In ganz Österreich brodelt es: „Heldenplatz-Premiere: Burgtheater heute unter Polizeischutz“, schreibt die Krone. Bundespräsident Waldheim schäumt: „Eine grobe Beleidigung des österreichischen Volkes.“ Am Tag der Aufführung trifft sich vor der Burg die „National-Konservative Union“ und ruft zu Protesten auf, andere wollen Kuhmist vor dem Gebäude abladen. Die Burg ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Aufführung beginnt. Und wie erwartet: es kommt zum großen Skandal! Immer wieder gibt es Pfiffe und Buhrufe, gleichzeitig demonstrativer Applaus und Bravo-Rufe. Zum Ende der […]
29. Juli 2017

Tag 10: Von Melk nach Altenwörth – 56,8 km – 8:30 Stunden – 11.438 Paddelschläge

29.07.2017. Es ist Ende des zwölften Jahrhunderts, der dritte Kreuzzug ist im vollen Gange. Die Donau ist ein wichtiger Transport- und Nachschubweg für die Rückeroberung des gelobten Landes. Riesige Heere sammeln sich bei Regensburg und setzen über die Steinerne Brücke (damals die einzige wirklich massive Brücke der ganzen Donau). Auf Schiffen oder zu Fuß geht es die Donau entlang zum Schwarzen Meer und dann weiter nach Jerusalem. Viele werden ihr Ziel nie erreichen. Der englische König Richard I., besser bekannt als Richard Löwenherz, hatte genug. Er vereinbarte mit Saladin einen Waffenstillstand und machte sich auf den Weg in die Heimat. […]
28. Juli 2017

Tag 9: Von Grein nach Melk – 45,4 km – 6:30 Stunden – 9.042 Paddelschläge

28.07.2017. Die Donau, sie ist eine der ältesten und bedeutendsten Handelsrouten. Ursprünglich mit Flößen, seit der Römerzeit mit Schiffen, wurden allmögliche Waren und ganze Heere auf der Donau transportiert. Typische Boote waren die „Wiener Zillen“, unter anderem auch als „Ulmer Schachteln“ bezeichnet. Es waren einfach konstruierte, bis zu 30 Meter lange Boote, die in der Regel noch einen Hausaufbau auf dem Deck hatten. Oftmals wurden die Boote nach Erreichen ihres Ziels auseinander gebaut und das Holz verkauft. Für lange Zeit konnten die Boote stromaufwärts nur durch das sogenannte „Treideln“ vorankommen. Auf den seitlichen Trampelpfaden wurden die Boote mit Hilfe von […]
27. Juli 2017

Tag 8: Von Linz nach Grein – 54,6 km – 6:17 Stunden – 10.400 Paddelschläge

27.07.2017. An der Unteren Donaulände 6 in Linz, direkt neben dem heutigen Ausgangsort von Pascal, gab es eine Wohnung der Donau-Dampf-Schifffahrt. Hier verbrachte der große österreichische Schriftsteller Adalbert Stifter lange Jahre bis zu seinem Tod. Stifter war ein einfacher Mensch, der die Natur und Landschaften Österreichs und Böhmens liebte und diese auf wunderbar melancholische Weise in seinen Büchern beschrieb. Im Rhythmus des Flusses konnte er, aus dem Fenster auf die Donau schauend, seine Gedanken und sein Schreiben fließen lassen. Auch Pascal begibt sich in den Rhythmus der Donau, wie bei Stifter geht es auch für ihn auf seiner Reise um […]
26. Juli 2017

Tag 7: Von Inzell nach Linz – 46,8 km – 5:51 Stunden – 11.460 Paddelschläge

26.07.2017. Eine Person, die Pascal dazu inspirierte Pure Water for Generations zu gründen und für die Natur ins Schwarze Meer zu paddeln, ist Yvon Chouinard, Gründer von Patagonia. In seinem lesenswerten Buch Lass die Mitarbeiter surfen gehen erklärt er seine Philosophie und die besondere Unternehmenskultur von Patagonia. Patagonia stellt umweltfreundliche Outdoor-Bekleidung her und ist bekannt für die lange Haltbarkeit seiner Produkte. Das Unternehmen spendet jedes Jahr 1% des Umsatzes an Umweltorganisationen, unabhängig davon, ob es ein erfolgreiches oder ein bescheidenes Geschäftsjahr war. Das Buch ist für Pascal ein ständiger Wegbegleiter und führte dazu, dass Pascal sein eigenes Handeln und seinen […]
25. Juli 2017

Tag 6: Von Passau nach Inzell – 42,0 km – 7:00 Stunden – 9.557 Paddelschläge

25.07.2017. Passau, der heutige Ausgangsort mit seiner 2.000 jährigen Geschichte, galt einst als eine Art europäische Hauptstadt. Ihre machtvolle Diözese erstreckte sich bis nach Österreich und Ungarn. Der spätere Papst Pius II. bemerkte, es sei leichter in Rom Papst zu werden als in Passau Kanonikus. Bis 1803 war es freie Reichsstadt, ehe es sich die Bayern im Reichsdeputationshauptschluss einverleibten. Trotz seiner barocken und majestätischen Schönheit gibt es ein Thema, das die Gemüter an Wirtshausstammtischen in Passau erhitzen lässt. Warum heißt die Donau im weiteren Verlauf eigentlich Donau, und nicht Inn? Der Inn ist schließlich viel breiter im Mündungsgebiet von Donau, […]
24. Juli 2017

Tag 5: Von Thundorf bis Passau – 53,0 km – 7:19 Stunden – 13.454 Paddelschläge

24.07.2017. Ein „Sonnentrotzer“ sei die Donau, erkannte schon der griechische Geschichtsschreiber Herodot, weil sie gegen Osten strömt, dem Sonnenaufgang und Licht entgegen. Nach einem Bonmot von Karl Kraus lebten hier allein 20 Sprachen, fünf Konfessionen und drei Alphabete zusammen. Der Donauraum wurde von Kelten, Griechen, Römern, Germanen, Osmanen, Habsburgern, Zaren und vielen mehr beherrscht. Sogar die Mongolen stürmten ihn einst, raub- und brandschatzen und zogen sich wieder in die Weiten Asiens zurück. Über Jahrhunderte konnte man sich nicht darauf einigen, wo genau die Donauquelle liegt. Amedeo behauptete sogar, sie entspringe einem Wasserhahn, der nie zugedreht wurde, so zumindest heißt es […]
23. Juli 2017

Tag 4: Von Dingolfing bis Thundorf – 52,4 km – 7:04 Stunden – 12.604 Paddelschläge

23.07.2017. Pascal erreichte heute auf seinem Weg nach Thundorf das Isardelta. Knapp 300 km hat das Wasser vom Karwendelgebirge bis zur Mündung in die Donau zurückgelegt. Und hier zeigt sich die Isar nochmal von ihrer schönsten Seite: ein einzigartiges Wildflußdelta mit einer unglaublichen Artenvielfalt. In den naturbelassenen Auenwäldern leben seltene Tierarten wie das Blaukehlchen, der Biber oder der Pirol. Gut 800 Hektar sind seit 1990 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Isar als Gebirgsfluß trifft hier mit der Donau auf einen Tieflandfluß mit geringem Gefälle. Dadurch entstehen häufig überflutete Stellen mit Altwässern und tiefen Senken. Diese Voraussetzungen begünstigen die Entwicklung einer Auenlandschaft […]
22. Juli 2017

Tag 3: Von Landshut bis Dingolfing – 30,0 km – 4:57 Stunden – 7.757 Paddelschläge

22.07.2017. Die Isar, ein Fluß der Sehnsüchte und großen Dramen. „Er selbst liegt vor uns, grün und in weißem Brausen, er ist im Grunde nichts anderes als ein großer Gießbach aus den Bergen, aber sein immerwährendes Geräusch, das mehr oder weniger gedämpft überall in der Gegend zu hören ist, hier aber frei waltend das Ohr erfüllt, kann wohl Ersatz bieten für das heilige Anprallen des Meeres, wenn man dies nun einmal nicht haben kann“, eine Liebeserklärung von Thomas Mann an die Isar. Gleichzeitig wurde die Isar durch verheerende Hochwasser zum Alptraum vieler Menschen. Auch Landshut, der heutige Ausgangspunkt, war davon […]
21. Juli 2017

Tag 2: Von Freising bis Landshut – 40,0 km – 7:15 Stunden – 9.040 Paddelschläge

21.07.2017. Freising: älteste Stadt Oberbayerns, Domsitz, mit Weihenstephan Wiege des Bieres, Weltmetropole. Doch dann kam Heinrich der Löwe, zerstörte die Föhringer Brücke, ließ in München (damals nicht mehr als eine kleine Ansiedlung von ein paar Mönchen) die Isarbrücke errichten und leitete damit den lukrativen Salzhandel von Freising nach München um – bestätigt durch Friedrich Barbarossa im Augsburger Schied von 1158. Gott sei Dank werden viele sagen, so wurde München „das größte Dorf der Welt“ und Freising bewahrte sich seine Beschaulichkeit bis heute. Und damit war Freising heute der perfekte Ausgangsort für eine gemeinsame Paddeltour! Bei traumhaftem Wetter konnten die rund […]
20. Juli 2017

Tag 1: Von München bis Freising – 33,3 km – 5:23 Stunden – 7.614 Paddelschläge

20.07.2017. Pascal startete heute pünktlich 9:30 Uhr den Prolog seiner großen Tour zum Schwarzen Meer. Rund 100 Verwandte, Freunde, Partner und Journalisten waren bei der Verabschiedung zugegen. Die bayrische Umweltministerin Ulrike Scharf zeigte sich tief beeindruckt von Pascals Projekt: „Sie schaffen viel Aufmerksamkeit für die Natur und bringen mit den Flüßen unsere Lebensadern in das Bewusstsein der Menschen zurück. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir heute hier in den Isarauen stehen.“ In den letzten Jahren wurde viel für die Renaturierung der Flußlandschaft getan. Und es soll weiter gehen. „Nach einem aktuellen Projekt sollen bis 2021 insgesamt 200 km Fluß für […]