25.07.2017. Passau, der heutige Ausgangsort mit seiner 2.000 jährigen Geschichte, galt einst als eine Art europäische Hauptstadt. Ihre machtvolle Diözese erstreckte sich bis nach Österreich und Ungarn. Der spätere Papst Pius II. bemerkte, es sei leichter in Rom Papst zu werden als in Passau Kanonikus. Bis 1803 war es freie Reichsstadt, ehe es sich die Bayern im Reichsdeputationshauptschluss einverleibten.
Trotz seiner barocken und majestätischen Schönheit gibt es ein Thema, das die Gemüter an Wirtshausstammtischen in Passau erhitzen lässt. Warum heißt die Donau im weiteren Verlauf eigentlich Donau, und nicht Inn? Der Inn ist schließlich viel breiter im Mündungsgebiet von Donau, Inn und Ilz. Hätte Johann Strauß nicht besser „An dem schönen, blauen Inn“ komponieren sollen? Schon seltsam.
Claudio Magris stört sich nicht daran, er kommt beim Anblick des Mündungsdreiecks ins Schwärmen: „Der Zusammenfluss jener drei Flüsse vermittelt etwas von der Freiheit des Meeres, des Südens, lädt dazu ein, sich dem Fluss des Lebens und seiner Begierden zu überlassen; […] In Passau fühlt der Reisende, dass das Fließen des Wassers Sehnsucht nach dem Meer bedeutet, Verlangen nach der Glückseligkeit der offenen See.“
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Frank vom Bayerischen Rundfunk, mit neuer Tasche (danke an Frank) und bei regem Schiffsverkehr konnte Pascal bei seinem Start hautnah den Zusammenschluss der drei Flüsse erleben: die Ilz mit ihrer schwärzlichen Farbe von Norden, die bläuliche Donau von Westen, der Inn in seiner breiten, grüngrauen Mächtigkeit von Süden kommend. Der Inn hat zu diesem Zeitpunkt mehr als 500 km durch das Engadin, Tirol und Bayern zurückgelegt.
Durch den kräftigen Anschub des Inns, die Regenschauer und den Rückenwind ging es für Pascal mit Top-Speed auf den ersten Kilometern voran. Bei Engelhartszell wird die Donau dann in eine Engstelle gepresst – durch steile Felshänge an beiden Seiten und herabstürzende Felsbrocken im Flussbett eine gefürchtete Stelle für die Schifffahrt. Durch den Bau des Stauwehrs bei Jochenstein wurde die Situation entschärft. Hier hat Pascal Deutschland bereits verlassen – ein wenig Wehmut ist bei ihm sicherlich aufgekommen.
In Jochenstein erfolgte nochmals ein Dreh mit Frank vom Bayrischen Rundfunk, der morgen Abend ausgestrahlt wird. Außerdem gab es ein Wiedersehen mit Sebastian Zoder im „Haus am Strom“. Sebastian ist Gebietsbetreuer in Jochenstein.
Zum Abschluss des Tages paddelt Pascal durch die Schlögener Schlinge, das „Naturwunder Oberösterreichs“. Die Donau nimmt hier wegen eines kompakten Bergriegels eine 180 Grad Wendung, um anschließend wieder gen Osten zu fließen – ein wunderschönes Stück Natur, gleichzeitig aber auch früher eine der gefährlichsten Stellen des Donaulaufes.
Gegen 16:30 Uhr erreicht Pascal das heutige Tagesziel Inzell, ein kleines, verträumtes Donaudorf in Oberösterreich. Hier wurde er herzlich von den Kollegen der VTA Austria GmbH und der örtlichen Presse empfangen. Vielen Dank an dieser Stelle im Namen des gesamten PWFG-Teams für die tolle Spende von 3.000 €. Bei heißer Schokolade und Apfelstrudel lässt Pascal mit Blick auf die Schlögener Schlinge den Tag Revue passieren.
Übrigens, natürlich gibt es auch eine Erklärung, warum der weitere Flussverlauf Donau, und nicht Inn heißt. Nach allgemeiner Auffassung liegt es an der starken Biegung, die der Inn in Passau nimmt, während die Donau einfach gerade weiter verläuft.
Morgen geht es für Pascal weiter nach Linz, der drittgrößten Stadt Österreichs. TF
PS: Wir haben heute auch unsere Medienseite aktualisiert. Es gab bereits diverse Beiträge in TV, Radio und Zeitungen, unter anderem von: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, BILD, WELT, Bayerischer Rundfunk und Radio Gong. Schaut gerne mal rein.