Tag 26: Von Baja nach Mohács – 33,4 km – 4:40 Stunden – 6.808 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1006,9 km

Tag 26: Von Baja nach Mohács – 33,4 km – 4:40 Stunden – 6.808 Paddelschläge – Gesamtkilometerstand: 1006,9 km

14.08.2017. Mohács ist der heutige Zielort von Pascal, ein geschichtsträchtiger Ort.

Zuerst war da der Bauernaufstand des György Dózsa. Er konnte niedergeschlagen werden. Die eigenen Truppen waren aber dadurch geschwächt. Die Osmanen rückten immer näher. Belgrad war längst eingenommen. Sie rücken weiter vor. Süleymann fordert Tribut von Ungarn. Man verweigert es ihm. Er macht kurzen Prozess. Er lässt 60.000 Mann aufmarschieren, darunter 12.000 Janitscharen, die gefürchtete Elitetruppe. Die Generäle und der ungarische Adel unterschätzen die Situation völlig. Sie blasen zum Angriff, obwohl noch gar nicht alle ungarischen Truppen bereit sind. Es kam, wie kommen musste. Die Osmanen schlugen sie vernichtend. 20.000 Soldaten und Bauern wurden hingerichtet, Mohács wurde niedergebrannt. Ungarn geriet in eine 150-jährige Besatzungszeit. Die Schlacht von Mohács 1526, sie ist eines der großen ungarischen Traumata, ein nationaler Mythos, der heute von den Nationalisten gern verklärt wird.

König von Ungarn und Böhmen war zu dieser Zeit übrigens Ludwig der II. Er soll mit 16 Jahren schon graue Haare gehabt haben. Während der Schlacht von Mohács ertrank er in einem kleinen Nebenfluss, seine Leiche wurde erst zwei Monate später gefunden. Manchen behaupten sogar, innenpolitische Gegner haben ihn ermorden lassen. Er hatte schon böse Vorahnungen vor der Schlacht. Auf die Frage seines Koches, wo am Mittag gespeist werden soll, antwortete er: „Gott weiß, wo wir unser Mittagsmahl halten werden.“ Er fühlte sich von den anderen Magnaten im Kampf um die Verteidigung im Stich gelassen. Dieses treulose Verhalten wurde auch in späteren Zeiten beispielhaft herangezogen. So zum Beispiel bei der Märzrevolution 1848 und dem anschließenden Unabhängigkeitskrieg gegen die Habsburger. Auch dieser wurde verloren.

Zurück in die Gegenwart: Die Tausender-Marke (an Gesamtkilometern) ist geknackt!!!

Der Start erfolgte heute etwas später am Vormittag, denn ab Kilometer 20 wird Pascal in Dunafalva von zwei Mittpaddlern Marton & Balàsz begleitet werden. Die erste Begegnung hatte Pascal aber schon nach knapp einem Kilometer, kurz vor der Brücke in Baja. Die Wasserpolizei kam auf ihn zu und Pascal drehte bei. Die Unterhaltung wurde jedoch abrupt unterbrochen, weil das Polizeiboot und Pascal zielstrebig auf den mittleren Pfeiler der Brücke zutrieben. Der Zusammenstoß mit dem Brückenpfeiler konnte gerade noch vermieden werden… Anschließend setze die Wasserpolizei Pascal davon in Kenntnis, das Stand-Up Paddling auf der ungarischen Donau nicht erlaubt sei, da das SUP unter die Kategorie ‚Wasserbadegeräte’ fällt und kein Boots-Typ ist. Pascal nahm dies zur Kenntnis und erklärte ihnen seine Paddeltour bis zum Schwarzen Meer und fragte sie anschließend, ob sie ihm nicht bis Mohács ‚Begleitschutz’ geben könnten, es seien ja nur noch 30 KM auf der ungarischen Donau. Nachdem die Beamten dazu aber keine Lust hatten und Pascal ebenfalls keine Lust hatte aufzuhören zu Paddeln, sind sie also dabei verblieben, das Pascal sich in Mohács ‚ ausklarieren’ soll!    An dieser Stelle Danke, daß sie Pascals Vorhaben unterstützen!

Für Pascal ging es nun weiter und schon nach der ersten Rast hatte er Begleitung von Marton & Balàsz. Der Kontakt kam über Laslo von FANATIC zustande. Die drei hatten eine gute Zeit auf den verbleibenden 13 Kilometern und anschließend gab es noch einen gemeinsamen ‚Sundowner’ am Anleger in Mohács.

Morgen wird Pascal noch 10 Kilometer auf der ungarischen Donau weiterpaddeln, bevor er dann auf der kroatischen Seite weiter paddelt… TF/DS

 

PS: übrigens durch den Fernsehbeitrag im ungarischen Fernsehen letzten Freitag ist Pascal inzwischen bei den Fährmännern ein bunter Hund. Das Video ist unter folgendem Link abrufbar: http://www.petofilive.hu/video/suppal-a-kornyezetvedelemert/